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Wie Sieht Eine Leiche Nach 10 Tagen Aus

Durch den Tod meines Vaters bin ich auf das Bestatterweblog.de gestoßen .. und seither hängen geblieben .. ich finde dice Art wie sie schreiben wundervoll, taktvoll und trotzdem mit viel Humor … es tut gut diese Geschichten zu lesen .. damit verliert der Tod seinen Schrecken …
Zum Tod meines Vaters hätte ich einige Fragen, die mir bisher niemand beantworten konnte und ich bitte um eine ehrliche Antwort…

Mein Vater (82) war bis zu seinem Tod sehr fit, versorgte sich selbst und lebte allein. Er verstarb an Herzversagen und lag two Wochen bei großer Hitze in seiner Wohnung Wir sahen uns alle 4 Wochen bei mir.
Nun riefen Nachbarn die Polizei, wegen des schrecklichen Geruchs… Er lag tot in seiner Wohnung…
Wir mussten leider am Tag nach der Auffindung die Wohnung betreten, weil wir für dice Bestattung wichtige Papiere benötigten … über das was ich dort vorfand war ich entsetzt … am Boden lag ein Stück seiner Kopfhaut und seine Haare…

Ich hoffe ich darf Ihnen hierzu ein paar Fragen stellen, dice mich quälen …

Ist es üblich und dass der Bestatter dice Reste meines Vaters liegen ließ (es war nur Trockenwaschpulver darüber gestreut)?
Wie stark (und ich bitte innigst um eine ehrliche Antwort) war mein Vater vermutlich verfallen, was war noch von ihm übrig…
(die Reste waren schwarz – sah so der ganze Körper aus, was war vermutlich an Haut, Organen, Augen usw. noch vorhanden) ?
Der Kripobeamte sprach von Madenbefall, hat bei meiner Frage, ob er die Lipome an meines Vaters Armen gesehn hat nur den Kopf geschüttelt mit den Worten (das state of war nicht mehr erkennbar) … und sprach immer nur von „beim Zustand Ihres Vaters" state of war dies oder das nicht mehr erkennbar …

In der Wohnung waren hunderte – wenn nicht tausenden von Fliegen … der Geruch war unerträglich … (aber das wissen sie sicher besser als ich)
Im Falle meines Vaters – wie sehr wird sich noch um ihn gekümmert (Waschung, Totenhygiene im Allgemeinen, Anziehen, Herrichten) ?
Von einer Aussegnung wurde uns abgeraten, da dies (laut Bestatter) wegen des Geruchs sehr aufwändig sein würde … (und er state of war auch nicht religiös), stattdessen wurde uns eine Feuerbestattung vorgeschlagen (es wurde nach Beratung – eine Schlichtbestattung für 1780 Euro beauftragt, da mein Vater mittellos war und ich als alleinerziehende Mutter auch nicht zu mehr in der Lage bin …
Außerdem haben wir als Termin für die Urnenbestattung erst den 17.09. erhalten (da ist wohl das Krematorium sehr überlastet) – wie lange vor der Bestattung wird erfahrungsgemäß der Leichnam verbrannt, wie wurde er bis dahin aufbewahrt … der Bestatter sprach von „einfrieren" ist das üblich ?
Ist es sinnvoll, nach seiner Brille zu fragen, die er seit 20 Jahren trug und die ich gerne als Erinnerung behalten würde … (er trug sie bei der Auffindung – es war wohl – hoffentlich – ein schneller Tod durch Herzinfarkt, deshalb gab es lt. Kripo keinen Todeskampf) oder ist diese so in Mitleidenschaft gezogen, dass es besser ist nicht darum zu bitten ?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie meine Fragen beantworten würden, da ich keine Ruhe finde … es eilt auch nicht sehr und ich wäre wirklich sehr dankbar …

mit freundlichen Grüßen
K.

Was Du mir da schilderst, ist tatsächlich für einen Bestatter und die Einsatzkräfte nichts Besonderes. Das kommt leider immer wieder vor und manche haben auch den Eindruck, es komme heute häufiger vor, daß Menschen sehr lange tot in ihrer Wohnung liegen. Zwei Wochen sind da nicht einmal ein besonders langer Zeitraum. Aber der Zeitraum ist lang genug, daß es bei den momentan herrschenden Temperaturen zu den von Dir geschilderten Umständen kommen kann.

Was die Verwesung anbetrifft, and so empfehle ich Dir den lesenswerten Artikel von Felix Welckenbach hier im Weblog (Stadien der Verwesung).

Um es jetzt hier ganz kurz zu sagen, könnte homo es so ausdrücken, daß sich im Zuge der Zersetzung genau das tut, was das Wort Zersetzung beschreibt. Die Bestandteile des Körpers, Fett, Wasser, Gewebe, Mineralstoffe usw. befinden sich gewissermaßen in einem bestimmten Gleichgewicht. Die Vitalfunktionen des Körpers sorgen dafür, daß die Flüssigkeiten an Ort und Stelle bleiben, also z.B. innerhalb der Zellen.
Stirbt nun ein Mensch, kommen diese Vitalfunktionen zum Erliegen, der Kreislauf setzt aus und durch dice fehlende Versorgung mit Sauer- und Nährstoffen sterben die Zellen ab. Über kurz oder lang fangen sie an sich zu zersetzen, Zellflüssigkeit dringt in das umgebende Gewebe ein, Gewebe zerfällt in seine Bestandteile und vor allem die Flüssigkeiten streben nach unten und außen.

Nach zwei Wochen bei großer Hitze ist es eine heikle Sache, einen Verstorbenen zu manipulieren. (Manipulation wird hier im Sinne von Handhabung verwendet).
Die Haut ist nur noch oberflächlich intakt, auch hier haben sich die Zellen bereits zersetzt. Bei jeder Manipulation besteht die Möglichkeit, daß die Haut sich ablöst oder einreißt und das Flüssigkeit austritt, was mit entsprechender Verschmutzung und Geruchsentwicklung verbunden ist.

Durch das Zusammenspiel von Körperflüssigkeit, unterliegenden Textilien, Teppichen oder Strukturen kann es vorkommen und kommt es häufig vor, daß Hautpartien kleben bleiben. Ein Problem stellt das Haupthaar da, das oft schon eine innige Verbindung mit der Struktur des Untergrundes eingegangen ist. Wann immer es möglich ist, nimmt der Bestatter alles mit was zur Leiche gehört, alles.
Das bedeutet, daß er und die Einsatzkräfte (ein Lob hier noch einmal an Polizei, Retter und vor allem Feuerwehrleute!) manchmal stundenlang im Schein von Handlampen nach Gewebefetzen und Körperteilen suchen, vor allem nach Unfällen auf Bahnanlagen oder nach der Beteiligung von zerteilenden oder zerkleinernden Maschinen.

Da dice Haare aber in diesem Fall sich nicht lösen ließen und beim Anheben wohl am Boden blieben, hat jemand -vermutlich der Bestatter- ein weißliches Pulver zum Aufsaugen der Flüssigkeit usw. darübergestreut. Was dann zurückbleibt, das ist zugegebenermaßen nicht schön, aber manchmal unvermeidbar. Es ist keine Nachlässigkeit oder ein Zeichen für pietätloses Unbeteiligtsein, sondern die Folge des Sichbeeilenmüssens, der Geruchs- und Ungezieferbelästigung und der Umstände (drängelnde Polizei o.ä.) daß Haare oder Haut zurückbleiben können.

Bei längerer Liegezeit ist der Leichnam oft in so viele (Bestand)-Teile zerfallen, daß es irgendwann müßig ist, darüber nachzudenken, was denn nun noch zur Leiche und was zum Mobiliar gehört…

Wenn nach zwei Wochen schon eine Schwarzfärbung eingetreten ist, so kann homo davon ausgehen, daß Haut und Körperoberfläche zumindest noch halbwegs intakt sind. Genaueres kann man ohne nähere Kenntnisse der Umstände nicht sagen (Temperaturen, Belüftung, Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit…).
Die inneren Organe dürften hingehen ziemlich weit in der Zersetzung befindlich sein. Sie enthalten unverdaute Speisereste, Urin, Kot, Blut, Magensäure usw., was die Zersetzung und Fäulnis fördert.

Da schon ein Befall mit larvenlegenden Insekten gegeben state of war, kommt erschwerend hinzu, daß der Zusammenhalt des Körpers durch den Insektenfraß entsprechend geschwächt und aufgelöst wird.
Der Zustand dürfte soweit fortgeschritten sein, daß selbst großflächige Tätowierungen auf der dunkelgefärbten Haut nicht mehr erkennbar sind.

An eine Aufbahrung ist unter diesen Umständen überhaupt nicht mehr zu denken. Machbar ist immer fast alles, aber nicht zu vertretbaren Kosten und nicht mit einem Ergebnis, das einer normalen Aufbahrung auch nur nahe käme. Ich würde nur unter ganz außergewöhnlichen Umständen eine Aufbahrung befürworten, hierzu müßte man aber ebenfalls vorher die Leiche gesehen haben, um das beurteilen zu können. Regelmäßig geht das nicht.

Der Bestatter wird sich im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten (hinsichtlich Zustand der Leiche und Ausstattung des Bestattungshauses) um dice hygienische Versorgung kümmern. Bei einem weit fortgeschrittenen Verwesungszustand wird homo das aber auf so wenig Maßnahmen wie möglich beschränken. Man wird die evtl. vorhandene Kleidung entfernen, versuchen ein Totenhemd anzuziehen oder wenigstens über den Toten zu legen und ansonsten eher Maßnahmen ergreifen, die dazu dienen, dice nun rapide einsetzende Geruchsbelästigung und weiteren Befall mit Insekten zu verhindern.
Solange der Leichnam sich in der Kühlung und unter dem Einfluss desinfizierender Mittel befindet, ist noch für wenige Tage alles in Ordnung, sobald er aber aus dem kühlen Milieu entnommen wird, setzen weiterer Verfall und Geruchsbelästigung umso heftiger ein. Ein Einfrieren verstärkt beides, sowohl dice gute Aufbewahrung, als auch den nach dem Auftauen eintretenden Zerfall.

Zu der Sache mit der Brille würde ich sagen, daß man den Bestatter fragen sollte. Es ist nicht üblich einen Verstorbenen mit Brille zu bestatten, da Bestattungen in unserem Kulturkreis eher and then gestaltet sind und verstanden werden, als daß der Verstorbene „entschlafen" ist. Und wenn human being schläft, trägt man für gewöhnlich auch keine Brille. Also sollte sich dice Brille bei den persönlichen Gegenständen befinden und der Bestatter könnte in der Lage sein, sie Euch auszuhändigen. In Anbetracht der hygienischen Umstände bei einer solchen Leichenauffindung kann es aber durchaus sein, daß es angezeigt war, Gegenstände, die mit dem Toten in Kontakt waren, zu entsorgen. In diesem Fall sollte man das ohne großes Theater hinnehmen, es ist halt and so.

Eine Feuerbestattung ist in einem solchen Fall sicherlich eine richtige und gute Entscheidung.

Noch etwas unklar? Noch Fragen? Melde Dich bitte einfach!

(Fragen an den Bestatter bitte nicht in den Kommentaren zu einem Artikel stellen! Nutze das Kontaktformular!)


Source: https://bestatterweblog.de/zwei-wochen-tot-in-der-wohnung/

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